Fünf-Finger-Fú und das Geheimnis seiner Hände

 

Das Fünf-Finger-Fú sitzt manchmal im Schneidersitz vor seiner Höhle und umfasst seine Finger.

Seine Freunde Coco, ein Kolibri und Fauli, das wohl faulste Faultier der Welt, sind immer recht neugierig und so erfahren sie Fús Geheimnis ...

Ein wunderbares Vorlesebuch für Kinder im Kindergartenalter, aber auch für Erstleser.

 

 

 

 

 

 

 

 

56 Seiten - Hardcover

10 Euro

 

Leseprobe:

Fünf-Finger-Fú meditiert

Das Fú sitzt ganz ruhig vor seiner Höhle und hat beide Hände vor der Brust zusammengelegt.

Coco sitzt in der Nähe auf einem Ast und schaut ihm eine Weile dabei zu. Dann piepst er: „Fú, meditierst du?“

Das Fú nickt nur kurz, bleibt aber weiter sitzen und hält seine Hände zusammen.

Plötzlich ist ein lautes Knirschen und Knacken zu hören. Bärli kommt durch den Wald gestapft und zertritt mit seinen Bärentatzen unzählige Äste, die auf dem Weg liegen. Coco flattert ihm fröhlich entgegen. Endlich  ist  ein  Freund da,  mit dem er reden kann, denn das Fú rührt sich noch immer nicht und gibt keinen Mucks von sich.

„Was ist denn mit dem los?“, brummt Bärli und zeigt dabei auf das Fú.

Bevor Coco antworten kann, macht sich Fauli bemerkbar. „Wat is´?“, krächzt es verschlafen und reibt sich die Augen. Gleich darauf hangelt es sich aus seiner Hängematte und läuft zu den Freunden. Alle starren nun auf das Fú.

Coco wirft stolz den Kopf zurück und piepst: „Das Fú meditiert!“

Der Kolibri ist der Einzige, der weiß, was das Fú dort macht, aber auch nur, weil ihm einmal eine Eule davon erzählt hat. Auch sie sitzt manchmal genauso stumm und mit offenen Augen auf einem Ast und rührt sich nicht.

„Medi- was?“, brummt Bärli.

„Me-di-tiert“, piepst Coco gedehnt, „das ist, wenn man nix sagt und nur so rumsitzt.“

Das Fú steht jetzt langsam auf, reckt sich, gähnt und murmelt zufrieden: „Ah – ihr glaubt ja gar nich´, wie gut das tut. Einfach nur sitzen und mal nix tun und nix denken.“

„Ha, det kenn´ ick“, krächzt das Faultier, „det mach ick ooch.“

„Nö, Fauli, du schläfst wirklich“, murmelt das Fú. „Aber ich sitz´ einfach nur so da und denk´ an nix. Dann weiß ich auf einmal, dass alles gut is´ wie es is´. Die Sonne is´ immer da, auch wenn wir sie gerade nich´ sehen können. Auch müssen wir uns vor nix fürchten, denn es gibt immer jemanden, der auf uns aufpasst.“

 

Übrigens: Das Fú ist froh, wenn es seinen Freunden helfen kann. Und es ist auch ganz toll, wenn du einem Freund hilfst, wenn er dich darum bittet.  Aber du musst auch dich selbst wie einen guten Freund behandeln, denn du bist genauso wichtig.

Du bist etwas ganz Besonderes. Vergiss das nie!